Vagusnerv stimulieren & Stress abbauen  

Warum Stress uns aus dem Gleichgewicht bringt

Bei Stress, Angst oder innerem Druck aktiviert unser Körper automatisch den sogenannten Alarmmodus. Dieses Reaktionsmuster stammt noch aus der Urzeit, als wir auf echte Gefahren – etwa ein wildes Tier – blitzschnell reagieren mussten.

Heute sind es andere Auslöser:
Beruflicher Stress, Konflikte, Reizüberflutung oder ständiger Zeitdruck. Unser Nervensystem reagiert trotzdem, als wäre Gefahr im Verzug: Puls und Blutdruck steigen, die Atmung wird flacher, die Muskulatur angespannt.

Normalerweise schaltet der Körper nach dem Stress in den Ruhemodus zurück – dank dem Vagusnerv. Doch wenn der Stress dauerhaft anhält, bleibt dieser Umschaltmoment aus. Der Körper findet nicht mehr von selbst in die Entspannung zurück – mit spürbaren Folgen für Wohlbefinden, Schlaf und Gesundheit.

Vagusnerv stimulieren: Der natürliche Weg zu mehr Ruhe und Ausgeglichenheit

Der Vagusnerv ist ein zentraler Bestandteil des parasympathischen Nervensystems, das auch als „Ruhenerv“ bekannt ist. Er sorgt dafür, dass unser Körper nach einer Stressphase wieder in den Entspannungsmodus wechselt – Puls und Atmung beruhigen sich, die Verdauung wird aktiviert, die Muskeln entspannen.

Das Gute: Du kannst diesen natürlichen Beruhigungsmechanismus gezielt aktivieren. Mit einfachen Übungen lässt sich der Vagusnerv stimulieren – und damit Stress abbauen, das innere Gleichgewicht stärken und langfristig das Wohlbefinden verbessern.

Was macht der Vagusnerv so besonders?

Der Vagusnerv ist der längste und wichtigste Nerv des parasympathischen Nervensystems – auch bekannt als unser „Entspannungsnerv“. Er verbindet das Gehirn mit lebenswichtigen Organen wie Herz, Lunge, Magen, Leber und Darm.

Das Besondere: Er funktioniert wie eine zwei­spurige Datenautobahn zwischen Körper und Gehirn:

    • Nur etwa 20 % der Nervenfasern senden Befehle vom Gehirn zu den Organen – zum Beispiel, um den Herzschlag zu verlangsamen oder die Verdauung anzuregen.
    • Ganze 80 % der Signale laufen in die andere Richtung – vom Körper zurück ins Gehirn. So erhält das Gehirn laufend Informationen über unseren inneren Zustand.

Diese Verbindung erklärt auch, warum uns Stress oft auf den Magen schlägt oder Verdauungsprobleme entstehen, wenn wir innerlich unruhig sind.

Typische Stress-Symptome: So reagiert dein Körper

Ein dauerhaft aktiver Sympathikus (der Teil des Nervensystems für Alarm- und Stressreaktionen) kann sich durch viele Beschwerden zeigen:

  • Ständige Anspannung, auch in Ruhephasen
  • Verspannte Muskeln (besonders Nacken, Schultern, Kiefer)
  • Schlafprobleme, innere Unruhe
  • Konzentrationsschwierigkeiten
  • Trockene Augen, zäher Speichel
  • Verdauungsbeschwerden (z. B. Blähungen, Verstopfung, Durchfall)
  • Geschwächtes Immunsystem
  • Reizbarkeit, schnelle Sprache, Probleme mit Augenkontakt

Wenn du mehrere dieser Symptome kennst, kann es sinnvoll sein, deinen Vagusnerv gezielt zu stimulieren.

Vagusnerv stimulieren – so geht’s ganz einfach

Es braucht keine teure Technik, um den Vagusnerv zu aktivieren. Schon kleine Übungen im Alltag können helfen:

  • Tiefes Atmen (z. B. 4 Sekunden einatmen, 6 Sekunden ausatmen)
  • Summen, Gurgeln oder Singen – die Vibrationen regen den Nerv an
  • Meditation und Achtsamkeit – sie beruhigen den Geist und aktivieren den Parasympathikus
  • Augenyoga oder bewusstes, langsames Blinzeln
  • Kaltwasseranwendungen – z. B. Gesicht mit kaltem Wasser abspülen

Diese Methoden helfen dem Körper, aus dem Stress-Modus auszusteigen und schneller in den Entspannungszustand zu wechseln.

Sympathikus vs. Parasympathikus: Das Gleichgewicht zählt

Unser autonomes Nervensystem besteht aus zwei Gegenspielern:

  • Der Sympathikus aktiviert Körperfunktionen bei Stress, Gefahr oder Anstrengung.
  • Der Parasympathikus sorgt für Ruhe, Erholung und Verdauung.

Ein gesunder Wechsel zwischen diesen beiden Systemen ist wichtig für unser Wohlbefinden. Mit Vagusnerv-Übungen kannst du diesen Wechsel bewusst unterstützen.

Vorsicht bei Überstimulation: Wenn der Vagusnerv zu aktiv ist

Nicht immer ist „mehr“ auch besser: Ist der Parasympathikus dauerhaft dominant, spricht man von Vagotonie. Das zeigt sich durch:

  • Niedrigen Blutdruck
  • Langsamen Puls
  • Kalte Hände und Füße
  • Antriebslosigkeit und Müdigkeit

Auch hier hilft es, das Nervensystem ins Gleichgewicht zu bringen – z. B. durch Bewegung, Licht und aktivierende Atemtechniken.

Fazit: Mit Vagusnerv-Stimulation Stress regulieren

Der Vagusnerv ist eine echte Schaltzentrale für Ruhe und Erholung. Durch gezielte Übungen kannst du ihn aktivieren und so innere Ruhe, bessere Verdauung und besseren Schlaf fördern. Ob Summen, Atmen oder Achtsamkeit – kleine Impulse im Alltag helfen deinem Körper, aus dem Dauerstress-Modus auszusteigen und wieder in Balance zu kommen.

Herzlichst Agatha Natur-Coach

Dipl. Stress- und Achtsamkeit Trainerin

 

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