Das keltische Fest „Imbolc“, Mariä Lichtmess
Datum: 2. Februar oder Vollmond um den 1. Februar
Keltisches Fest: Imbolc, Mondfest
Christliches Fest: Mariä Lichtmess, Mariä Reinigung
Farben: Weiss, Hellgelb, Braun
Pflanzen: Birke, Schneeglöckchen, Märzenbecher, Krokusse, Gänseblümchen, Vogelmiere, Scharbockskraut
Ist‘s an Lichtmess hell und rein,
wird ein langer Winter sein.
Wenn es aber stürmt und schneit,
ist der Frühling nicht mehr weit.
Frühlingserwachen als Symbol des Neubeginns
Der Januar ist ein Monat des Überganges. Er ist oft noch still und leise. Wir erholen uns von den Weihnachtstagen und stellen uns auf das neue Jahr ein. Die Tage werden langsam wieder länger und die wärmende Kraft der Sonne nimmt von Tag zu Tag zu. Die Natur bereitet sich im Stillen (unter der Erde) auf den kommenden Frühling vor. Die Samen beginnen zu keimen und auszutreiben, passen sich jedoch dem Wechsel der Temperaturen an. Bei Kälte verharren sie im Wachstumsstadium, bei Wärme wachsen und gedeihen sie weiter.
Der Februar läutet einen neuen Abschnitt des Jahres ein. Obwohl der Winter das Land noch fest im Griff hat, ist ein Umschwung zu spüren. Stürme können die Natur von totem Holz, Laub und allem was nicht festgemacht ist, befreien. Darum heisst der Monat auch Februar.
Februar leitet sich vom lateinischen «februare» ab, was so viel wie reinigen bedeutet. Durch Frühjahrsputz und Fasten läuten wir äusserliche und innerliche Reinigungsprozesse ein. Der altdeutsche Namen für Februar ist «Hornung», weil Hirsche in diesem Monat ihre Geweihe
abwerfen und beginnen, ein neues Geweih zu schieben. Auch dies kann als eine Art der Reinigung angesehen werden: altes wird durch neues ersetzt.
Reinigung und Erneuerung stehen im Fokus
Imbolc, auch Imbolg oder Oimelc ist eines der vier grossen irischen und keltischen Feste. Der Name Imbolc kommt vom altirischen «imbfolc » was so viel wie „Rundum-Waschung“ bedeutet und kennzeichnet es damit als Reinigungsfest. Imbolc, das in der Nacht vom 1. auf den 2. Februar gefeiert wird, ist ein altes irisches Frühlingsfest der Herden und der Fruchtbarkeit, wird jedoch, da es zwischen Wintersonnwende und Frühjahrs-Tagundnachtgleiche bei einer Sonnen-Deklination von 16 Grad liegt, auch für ein altes astrologisches Fest gehalten. Die Kelten haben das Fest vermutlich bei Vollmond oder zum zunehmenden Mond kurz vor dem Vollmond gefeiert.
Im christlichen Glauben wird dieses Fest als «Mariä Lichtmess» (früher «Mariä Reinigung») gefeiert. Im Gegensatz zum keltischen Fest geht es dabei vor allem um Reinigung, nicht um Fruchtbarkeit. An Lichtmess endete in der katholischen Kirche früher die Weihnachtszeit, was mit dem Ritus der Krippenschliessung verbunden war. In vielen katholischen Kirchen und Häusern bleiben daher die Krippe oder auch der Weihnachtsbaum nach alter Tradition bis zum 2. Februar stehen. Ein alter, heidnischer Brauch ist es, die Dekoration von der Sonnenwende (im christlichen Sinn den Weihnachtsbaum) zu nehmen und im Imbolc-
Feuer zu verbrennen während man tanzt und singt.
Persönliche Rituale
Die Zeit um Imbloc ist von zwei Faktoren geprägt: die Zeit der Reinigung und die Zeit des Neubeginns.
Um diese Kräfte für uns zu nutzen, stehen uns verschiedene Möglichkeiten offen: für
eine innere und äussere Reinigung, für einen inneren und äusseren Aufbruch und unserem Tun die Richtung zu weisen. Es ist die Zeit, seelische und kreative Samen zu pflanzen und keimen zu lassen. Nur so kann die Ernte später im Jahr eingefahren werden.
Reinigung – aussen und innen
Entrümpeln und reinigen Sie Ihre Wohnung oder Ihr Haus. Befreien Sie sich von altem Ballast
und schaffen Sie Raum für Neues.
Räuchern Sie Ihren Wohnraum gründlich aus. Weisser Salbei, Weihrauch, Myrrhe oder Lavendel eignen sich besonders gut.
Reinigen Sie sich selbst. Ein Meersalzbad mit Kräutern (z.B. Rosmarin, Beifuss, Thymian und Frauenmantel) ist die ideale Vorbereitung für weitere Imbloc-Rituale. Reinigen Sie Ihr inneres. Machen Sie eine Entschlackungskur. Entgiften Sie Ihre Leber und regen Sie die
Gallen- und Nierentätigkeit an. Schon Hildegard von Bingen hat dies vor über 900 Jahren propagiert.
All diese Reinigungen wirken sich auch auf unsere seelische Ebene aus. Die Reinigung im „Aussen“ sortiert das „Innere“ und gibt uns Wohlbefinden und Leichtigkeit.
Herzlichst Agatha
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