Biotopbäume sind von enormer ökologischer Bedeutung!

Totes Holz ist im Wald als Lebensraum für zahlreiche Lebewesen und Nährstofflieferant für den Boden äusserst wichtig!

Es speichert ausserdem viel Feuchtigkeit und wirkt somit kühlend an heissen Sommertagen.

Eine einfache und effektive Massnahme, um aktiv Naturschutz zu betreiben, ist der Erhalt von Totholz. Wenn im Wald ein toter oder absterbender Baum entdeckt wird, der vielleicht sogar schon Spechthöhlen aufweist, dann sollte dieser Baum möglichst erhalten bleiben.

Totholz ist wichtig für viele Tiere des Waldes

Tote oder absterbende Bäume haben einen besonderen Wert für das Ökosystem Wald. Die ersten Organismen, die einen geschwächten Baum befallen, sind meist Pilze oder Insekten. Sie zersetzen das Holz und das Laub und öffnen vielen anderen Tieren und Pilzen dadurch „Tür und Tor“ zum Schlaraffenland. Der tote Baum dient als Nahrungsquelle, Lebensraum und Brutstätte zugleich. Und wo Insekten sind, da sind auch Vögel, die sich über das große Nahrungsangebot freuen. Spechte klopfen die Rinde ab und schlagen kleinere Löcher in das Holz, um an Insektenlarven im Inneren zu gelangen. Außerdem bauen sie im Totholz die bekannten Spechthöhlen, um ihren Nachwuchs aufzuziehen.

Drosseln und Schnäpper nutzen die dadurch entstandenen Höhlen ebenfalls als Nistplatz. Dem Siebenschläfer wiederum können die vorgefertigten Höhlen als optimales Quartier für seinen Winterschlaf dienen. Zusätzlich profitieren andere Säugetiere von dem reich gedeckten Tisch eines abgestorbenen Baumes. Fledermäuse fangen in der Dämmerung fliegende Insekten und auch Wildschweine und Dachse verschmähen dicke Käfer oder ihre Larven nicht. Die Artenvielfalt, die durch Totholz entstehen kann, ist beeindruckend.

Totholz verbessert den Waldboden

Auch der Wald an sich benötigt Totholz und anderes organisches Material. Denn Bäume entziehen dem Waldboden Nährstoffe, die sie für ihr Wachstum brauchen. Umso wichtiger ist es, dem Boden auch wieder Nährstoffe zurückzugeben. In Blättern, Nadeln und Rinde sind besonders viele Nährstoffe vorhanden.

Ein nährstoffreicher Boden ist positiv für den Wald, denn dieser bietet Bäumen gute Wuchsbedingungen. Zudem beherbergt ein nährstoffreicher Boden deutlich mehr Mikroorganismen, die das organische Material schneller zersetzen und den Boden zusätzlich durchlüften und auflockern. Dadurch kann der Waldboden mehr Wasser aufnehmen und speichern. Die Konkurrenz um Wasser und Nährstoffe zwischen den Pflanzen ist geringer, die Bäume wachsen schneller und sind letztlich weniger anfällig für Schäden.

Daher sollten die Baumkronen und abgestorbene Bäume im Wald vermodern und möglichst wenig totes Holz im Rahmen von Waldpflege- und Erntemassnahmen entfernt werden.

Totholz und Habitatbäume sollten bewahrt werden

Tote Bäume mit Spechthöhlen und anderen Sonderstrukturen werden ausgewählt, markiert und so dauerhaft vor dem fällen bewahrt. Idealerweise sollte die Wahl dabei auf Bäume fallen, welche ohnehin bereits Schäden aufweisen oder im Sinne einer Holznutzung schlecht veranlagt sind. Dies sind beispielsweise Bäume mit zwei stark ausgeprägten Hauptstämmen oder Bäume mit sehr vielen tief liegenden und groben Seitenästen, Rindenschäden oder anderen Unregelmässigkeiten. Für den Naturschutz sind es dafür häufig gerade derart unregelmäßig geformte Bäume, die überaus wertvoll sind.

Im Rahmen des Holzverkaufs sind solche Habitatbäume dagegen meist nicht viel wert. Dieser Umstand bietet den grossen Vorteil für Waldeigentümer, dass Sie nicht in Zielkonflikte geraten. Sie können so sinnvollen Naturschutz und Wertholzproduktion auf ein und derselben Fläche gleichzeitig betreiben – ein ökologisch sowie ökonomisch nachhaltiges Wirtschaften ist somit problemlos möglich.

Es freut mich sehr, dass ich Ihnen beim Waldbaden viele dieser Biotopbäume, Unregelmässigkeiten, Tothölzer usw., bei uns auf dem Bözberg, zeigen darf!

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Ich freue mich auf Sie! Herzlichst Agatha

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