Biodiversität in der Schweiz

Die Biodiversität in der Schweiz ist in einem unbefriedigenden Zustand. Die Qualität und Flächen von wertvollen Lebensräume nehmen laufend ab, meist sind nur noch isolierte Restflächen übrig. Viele Lebensräume gleichen sich immer mehr an (z.B. Wiesen). Heute sind nicht nur knapp die Hälfte der Lebensraumtypen in der Schweiz, sondern auch die Hälfte aller beurteilten einheimischen Arten bedroht oder potentiell gefährdet. Hauptgründe für den Biodiversitätsverlust sind die Zersiedelung, die intensive Nutzung von Böden und Gewässern, die Ausbreitung invasiver gebietsfremder Arten sowie der hohen Pestizid- und Stickstoffeinträge aus der Landwirtschaft.

Ursachen:

Biodiversität in der Schweiz

Biodiversität ist die Vielfalt des Lebens auf den Ebenen der Ökosysteme (Lebensräume), der Arten (Tiere, Pflanzen, Pilze, Mikroorganismen) und der genetischen Vielfalt, also der Variabiliät und Unterschiedlichkeit der Individuen einer Art.

Die reiche Biodiversität der Schweiz ist das Ergebnis naturräumlicher Vielfalt (Höhenunterschiede, klimatische Gegensätze, Verschiedenartigkeit der Böden) einerseits und menschlicher Einflüsse andererseits.

Die jahrhundertelange Nutzung hat das Mosaik aus Wäldern, Offenland, Gewässern und Siedlungen gestaltet und massgeblich geprägt. Diese Vielfalt der Nutzungsarten begünstigt Flora und Fauna. Traditionelle Nutzungenformen, wie Hochstamm-Obstgärten, Wytweiden, Kastanienselven, Wässermatten oder Trockenwiesen bestehen bis heute weiter, nehmen aber stark ab.

Im letzten Jahrhundert hat ein starker Nutzungswandel stattgefunden. Er ist Ausdruck sich ändernder gesellschaftlicher Bedürfnisse und Ansprüche, wie

  • erhöhter Energiebedarf sowie Ausbau erneuerbarer Energien
  • gesteigerte Mobilität
  • Ausdehnung von Siedlungen und Verkehrsinfrastrukturen
  • ausgeprägte und vielfältige Freizeitkultur in bisher ungestörten Regionen
  • die Rationalisierung der land- und forstwirtschaftlichen Produktion.

Belastungen:

In der Schweiz hat die Biodiversität seit 1900 dramatisch abgenommen und der heutige Zustand ist alarmierend. Der Verlust an Biodiversität ist gefährlich, zumal er schleichend aber kontinuierlich voranschreitet:

Besonders landwirtschaftlich genutzte Agrarökosysteme haben durch die intensive und nicht mehr nachhaltige Bewirtschaftung einen starken Verlust an Kleinstrukturen wie Hecken und Trockenmauern erlitten. Dieser Rückgang wird auch durch hohen Dünger- und Pestizideinsatz, artenarme Ansaaten und einheitliche, mechanische Bewirtschaftung unterstützt.

Zu viele Nährstoffe gelangen in von Natur aus nährstoffarme Flächen, insbesondere Ammoniak aus der Landwirtschaft, welches über die Luft über weite Strecken verbreitet wird. Mehr als 90 % der Waldböden, die Hälfte aller Trockenwiesen und -weiden, fast alle Hochmoore und drei Viertel der Flachmoore in der Schweiz sind mit übermässigen Stickstoffeinträgen aus der Luft belastet.

In den letzten Jahrzehnten erlitt die Biodiversität weltweit starke Verluste, ihr Zustand gilt heute als bedroht.

Obwohl in den letzten zwanzig Jahren in der Schweiz die Bestandesrückgänge bei einigen Arten und die quantitativen Flächenverluste bei bestimmten Lebensräumen gebremst wurden, ist die Qualität der meisten Lebensräume tief und nimmt weiterhin stark ab:

  • Die Biodiversität ist im Mittelland und in den grossen Alpentälern stark beeinträchtigt, speziell im Offenland (Flächenverluste, Zerschneidung, Qualitätseinbussen) sowie in und entlang der Gewässer (zu wenig Raum, künstliche Barrieren, fehlende Vernetzung).
  • Im Wald ist die Biodiversität zwar weniger stark unter Druck geraten als in anderen Ökosystemen, dies vor allem dank dem wachsenden Totholzanteil. Jedoch wird die Biodiversität auch hier durch die zunehmende Verdunkelung in zu wenig aufgelichteten Beständen belastet.
  • Im Gebirge befinden sich die letzten grossen Räume mit weitgehend intakter Biodiversität. Durch die zunehmenden Freizeitaktivitäten in noch unerschlossenen Gebieten geraten diese zunehmend unter Druck.
  • Die Vielfalt im Siedlungsraum ist überraschend gross – meist besteht sie jedoch aus wenig anspruchsvollen Arten. Zudem nimmt der Druck durch die Zersiedelung sowie Verbauungen und Versiegelungen zu.

Weitere Infos zum Thema Biodiversität:

https://www.bafu.admin.ch/bafu/de/home/themen/biodiversitaet/fachinformationen/zustand-der-biodiversitaet-in-der-schweiz.html

 

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