Die Schlehe (Schwarzdorn)
„ Blüten und Stacheln der Schlehe (Schwarzdorn) verkörperten Schönheit und Bewaffnung, Leben und Tod, Licht und Schatten gleichermassen.“
(Fred Hageneder, Der Geist der Bäume)

 

Die Schlehe hat eine sehr hohe ökologische Bedeutung. Das Gehölz ist ein Meister in Sachen Naturschutz. Ihre Blütenpracht bietet ab März Nektar für Hummeln.

Forscher wiesen an Schlehenhecken rund 137 Insektenarten nach.

Zudem legen 70 Schmetterlingsarten ihre Eier in der Schlehe ab. Dazu zählen seltene Arten wie der Segelfalter.

Vögel bevorzugen Schlehenhecken als Nistmöglichkeit. Der Neuntöter nutzt die Pflanze noch viel weiter: Er spießt seine Beutetiere auf den Dornen der Schlehe auf und frisst sie anschließend.

Die Verwendung der Schlehe ist äusserst vielfältig.

Ein Tee aus den getrockneten Früchten kann bei Erkältungskrankheiten wahre Wunder bewirken, die frischen Blätter lassen sich zudem als Bratgewürz nutzen.

Die hochwirksamen Inhaltsstoffe machen den Schlehdorn zudem zu einer ausgezeichneten Heilpflanze, die schon in der Klostermedizin Verwendung fand.

Der Schlehdorn wirkt krampflösend, entwässernd und schleimlösend.

Das liegt daran, dass die Gerbstoffe in Vakuolen gespeichert werden und diese Zellstrukturen nach einem Frost zerfallen. Der Gerbstoff kommt dann in Kontakt mit Proteinen, bindet an diese und wird so «neutralisiert».

Achtung! Die Kerne enthalten Blausäure und sind nicht für den Verzehr geeignet.

Die Geschichte der Schlehe geht weit zurück in die Vergangenheit. Bereits die Bewohner von neolithischer Pfahlbauten verwendeten die Früchte des stacheligen Strauches, wie Funde belegen. Schlehenfrüchte galten als Arme-Leute-Essen.

Doch neben den herben Früchten wurde der Strauch auch als eine natürliche Schutzhecke genutzt. Einmal dienten diese Hecken als Umfriedung von Gehöften, zum anderen wehrten sie auch Eindringlinge ab.

Die magische Aufgabe der Schlehe bestand darin, Schadzauber abzuwenden.

In zahlreichen mittelalterlichen Kräuterbüchern hat die Schlehe ihren Platz. So hiess es, dass drei Blüten vom Schlehdorn, die hintereinander gegessen werden, das ganze Jahr vor Gicht und Fieber schützen.

Ausser den Früchten und Blüten nutzten die Menschen auch die Rinde, um ihre Stoffe rot zu färben.

Das harte Holz fand Verwendung als Wanderstab beziehungsweise Zauberstab.

In der Antike kreuzten die Perser die Schlehe mit der dort heimischen Kirschpflaume (Phinus cerasifera), daraus entstand die Pflaume, die bis heute auch bei uns sehr beliebt ist.

Der Heckendorn bevorzugt trockenen, steinigen und kalkhaltigen Boden in sonniger Lage.

Hecken, Waldränder und Gebüsche sind sein natürlicher Standort in ganz Europa. Dichte Schlehenhecken sind in der Feldflur ein idealer Brut- und Nahrungsplatz für Vögel, im Frühjahr eine äusserst wichtige Nektarquelle für Wildbienen und ein Rückzugsort für Rebhuhn, Wachtel und Feldhase in der oft ausgeräumten Ackerlandschaft.

Was die Schlehe für unsere keltisch-germanischen Vorfahren bedeutete:

Ein Grenzgänger zwischen Licht und Schatten

So weiss und duftend seine Blüten sind, so dunkel ist sein Holz und so tiefschwarz sind im Herbst seine Früchte.

Für unsere keltisch-germanischen Vorfahren offenbarte der Schwarzdorn damit die Kräfte der weissen, jungfräulichen Lichtgöttin ebenso wie die der schwarzen Winter- oder Todesgöttin.

Für die schamanischen Stammesvölker verkörperte der Schwarzdorn damit die sexuell-schöpferischen Urkräfte im Menschen und damit das Spannungsfeld zwischen männlich und weiblich. So spielte er stets eine wichtige Rolle bei den alten, heidnischen Frühlingsorgien.

Ein alter Spruch sagt noch: „Blühen die Schlehen reichlich, so gibt es wenige Jungfrauen und viele uneheliche Geburten.“

Als sich später das Christentum immer weiter ausbreitete veränderte sich diese ganzheitliche Sicht und die Natur wurde in „gut“ und „böse“ unterteilt. Zweifellos gehörte der Schwarzdorn natürlich der dunklen Seite an und galt als feindseliger, bösartiger „Hexenbaum“.

Von den Kelten der britischen Inseln weiss man, dass der Schwarzdorn für sie eine Unglück verheissende Pflanze war, die man zu meiden versuchte. Zudem stellten die wilden, irischen Krieger seit jeher ihre gefürchteten Totschläger aus dem zähen Holz her.

So wurde bei den Inselkelten der Schwarzdorn letztendlich zum Symbol des Streits. Niemand würde es wagen einen blühenden Schlehdornzweig mit ins Haus zu nehmen, dem sein Haussegen noch irgendwie heilig war!

Die Verteufelung des Schwarzdorns erreichte seinen Höhepunkt zur Zeit der Hexenverfolgung, indem „Hexen“ und „Ketzer“ auf Scheiterhaufen aus Schwarzdornholz verbrannt wurden.

Herzlichst Agatha

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Blüten der Schlehe auch Weissdorn genannt
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