Viele Menschen sind leider der Meinung, dass Efeu für Schäden oder sogar für den Tod von Bäumen verantwortlich ist. Sie vermuten, dass der Efeu seine Wurzeln wie ein Parasit in den Stamm des von ihm bekletterten Baumes bohre und dessen Leitungsbahnen anzapfe, dass der Baum durch den Efeu von Luft und Wasser abgeschnitten würde oder dass der Efeu dem Baum im Wurzelraum sämtliche Nährstoffe und Wasser wegnähme. Sie nutzen diese angeblichen Argumente, um diese einheimische Kletterpflanze, die bis zu 400 Jahre alt werden kann, zu entfernen.

Aber die Bäume werden aber durch den Efeubewuchs nicht geschädigt. Obwohl das manchmal etwas beängstigend für uns aussieht. Vor allem im Winter, wenn die Bäume  keine Blätter tragen, kann es durchaus den Eindruck erwecken, dass das Efeu den Baum erwürgt. Aber das ist definitiv ein Irrtum!

Der Efeu hält sich mit seinen kleinen Klammerhaken nur an der Rinde fest. Er nutzt den Baum nur als Stütze, um ans Licht zu kommen und zapft keinerlei Nährstoffe an. So kann er auch an einem toten Baum oder einer Mauer usw. hochklettern. Efeu würgt den Baum auch keinesfalls, sondern lässt sich mit dem Baum-dicken-Wachstum langsam  nach aussen drängen. Die Holzqualität wird ebenfalls nicht in geringster Weise durch die Druckstellen beeinträchtigt.

Unter sehr dichtem Efeubewuchs kam schon so mancher Furnierstamm, das wertvollste Holz überhaupt, hervor!

Der Efeu hat auch eine sehr wichtige ökologische Funktion. In seinem dichten Geäst brüten sehr viele Vogelarten.

Seine Blütezeit ist von September bis Oktober, wenn der Nektar für Bienen langsam Mangelware wird. Seien Beeren sind zur Winterzeit reif und bilden so eine wichtige Winternahrung für die Vögel.

Darum bitte nie, aber auch gar nie, einen Efeu durchschneiden in der Meinung man „helfe“ dem Baum!

Herzlichst Agatha