Rückblick Natur- und Waldbaden bei Regen
Am Samstag, 5. Juni haben wir bei Soulness, die diesjährige Outdoor-Saison, offiziell eröffnet!
Das erste Angebot nach Corona und wieder im Freien war; „Natur- und Waldbaden“. Ein Angebot bei dem alle Sinne aktiviert werden, sehen, fühlen, riechen, schmecken und hören.
Waldbaden kann auch als eine Natur-Meditation bezeichnet werden. Sie ist eine Meditation der Achtsamkeit im Austausch mit der Natur.
Pünktlich um 9:30 Uhr sind meine 3 Teilnehmer eingetroffen. Waldbaden mit Soulness findet immer in kleiner Gruppe von max. 4 Personen statt. Leider hat sich dieses Mal, am Vortag noch eine Person kurzfristig abgemeldet. Aber ich bin überzeugt, alles hat einen Grund! Auch wenn wir das oftmals nicht oder nicht auf den ersten Blick erkennen können.
Nach Kaffee und Tee im Stübli, dem ersten Austausch und einem obligatorischen Toiletten Besuch, machten wir uns auf, zum ersten Natur- und Waldbaden 2021!
Das erste Wegstück führte uns über eine Feldstrasse in Richtung Wald. Da ein wichtiges Gebot beim Waldbaden heisst: „sehr langsames laufen“, schlenderten wir gemeinsam vorbei an wunderschönen Blumenwiesen. Dieser prachtvolle Anblick hat sich natürlich für unsere erste Übung, geradezu aufgedrängt. Konzentration auf die Vielfalt der Blumen. Wie länger wir die Blumenwiese betrachtet haben, umso mehr konnten wir entdecken! Natürlich liessen wir unseren Blick auch in die Ferne schweifen um auch die umliegenden Felder und Wälder zu begutachten. Eine wohltuende Übung für die Augen war auch „die Erweiterung des Blickes“, um alles im Überblick zu haben. Mit grossem Erstaunen haben die Teilnehmer festgestellt, dass sich bei dieser Übung der Kopf nach jedem Mal weiter zur Seite drehen liess.
Wir haben bei dem ersten Wegstück bis zum Wald, auch die sanften Regentropfen auf unserer Haut genossen. Sanft haben die Tropfen unser Gesicht, unsere Hände und unsere Seele berührt.
Im Wald angekommen haben wir mit einer Meditation der Stille, den Wald, die Ruhe und die Düfte auf uns wirken lassen. Eine grosse innere Ruhe und Gelassenheit hat uns alle dabei eingeholt.
Weiter haben wir den Duft des Mooses, der Erde, der Blätter und Blüten in uns aufgenommen. Wir haben dem Gesang der Vögel gelauscht, die für uns ein wunderschönes Ständchen gehalten haben. Mit einer sanften Anleitung haben wir versucht zu hören, wo wir die Klänge wahrnehmen und welche Gefühle sie bei uns auslösen.
Wichtig ist an dieser Stelle auch zu erwähnen: Achtsamkeit bedeutet wahrzunehmen ohne zu werten! Alles was wir hören, sehen, riechen, schmecken und fühlen können ist neutral! Die Wertung gut oder schlecht, schön oder hässlich, angenehm oder unangenehm wird von uns persönlich vorgenommen!
Auf unserer Reise haben wir Waldstücke mit mehrheitlichem Nadelwald aber auch solche mit überwiegend Laubwald aufgesucht. Waldlichtungen mit einer Wiese und Föhrenwaldstücke mit lichterem Baumgestand. Wir haben dabei versucht wahrzunehmen, wie die verschiedenen Waldarten auf uns wirken und was sie bei uns auslösen. Selbstverständlich auch bei dieser Übung, nur beobachten ohne zu werten! Es gibt kein Gut oder schlecht! Es gibt nur so ist es gerade für mich!
Mit diversen kleineren Atemübungen haben wir immer wieder versucht, unsere Gedanken ins Hier und Jetzt zurückzuholen. Manchmal ist uns das etwas besser gelungen, manchmal bedarf es etwas mehr Übung! Wichtig ist es, gerade Atemübungen auch nach dem Waldbaden immer wieder zu üben, bis sich eine Rutine einstellt!
Unser Mittagessen aus dem eigenen Rucksack haben wir an einem wunderschönen Grillplatz im Wald eingenommen. Ich war sehr dankbar, dass es für unseren Lunch aufgehört hatte zu regnen! Obwohl bis zu diesem Zeitpunkt immer nur leichter Regen zu spüren war.
Dies hat sich aber im Verlauf des Nachmittags geändert. Als wir mein Lieblingswaldstück aufgesucht hatten und eine grössere Baummeditation gestartet hatten, viel der Regen immer heftiger auf uns herunter. Rückblickend habe ich allerdings in den Feedbacks der Teilnehmer gelesen, dass ihnen gerade das Geräusch des Regens und die nasse Natur am besten gefallen hatten!
Glücklich, müde aber sehr entspannt haben wir uns dann um 16:30 Uhr wieder im Soulness Stübli eingefunden. Bei einem Kaffee oder Tee haben wir den Tag, mit allen seinen Facetten nochmals reflektiert.
Mein Fazit von dem ersten Natur- und Waldbaden: Auch bei Regen, solange die Teilnehmer nicht frieren, ist ein Aufenthalt im Wald sehr entspannend. Vor allem aber auch noch wesentlich wirkungsvoller! Denn die Terpene, die von den Bäumen ausgeschieden werden und die eine ausgesprochen positive Wirkung auf unseren Körper haben, sind bei Regen oder nach dem Regen noch viel wirkungsvoller!
Ich freue mich schon heute auf den nächsten Ausflug in den Wald, die Natur und die Schönheiten, die der Bözberg zu bieten hat!
Bei meinen drei Teilnehmern möchte ich mich von Herzen bedanken, dass ihr euch darauf eingelassen habt!
Herzlichst Agatha
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